Bad Boys 2
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Der erste Teil "Bad Boys" gehört zu meinen Lieblings-Actionfilmen, da er Stunts, Komik und eine gut balancierte Handlung vereint. Also war ich begeistert als schließlich der Nachfolger ins Kino kam.
Die Handlung ist schnell erzählt: Lowry und Burnett sind wieder auf der Jagd nach Drogenhändlern. Dieses Mal ist es ein Ring kubanischer Extasy-Schmuggler, die den Markt in Florida und der ganzen US-Ostküste überschwemmen. Aus Washington wird Burnetts Schwester Sydney, Ermittlerin bei der DEA, auf die Spur der Lieferanten gesetzt. Sie und die beiden "Bad Boys" kommen sich natürlich bei den Ermittlungen in die Quere, besonders weil Sydney undercover direkt bei Drogenboss Tapia ermittelt. Während Burnett und Lowry die Spur der in ausgenommenen Leichen transportierten Drogen verfolgen und dabei die halbe Stadt zerstören, nutzt Tapia Sydney als Geisel, um nach Kuba zu flüchten.
Mit einem kleinen Einsatzkommando folgen die "Bad Boys" Tapia, legen seine Villa am Strand in Schutt und Asche und flüchten mit der befreiten Sydney schließlich nach Guantanamo Bay, vor das Hochsicherheitsgefängnis der USA.
Michael Bay brennt hier ein riesiges Actionspektakel ab, welches trotz der zunächst etwas bodenständiger erscheinenden Handlung seinen übrigen Kassenschlagern "Armageddon" und "Pearl Harbor" in nichts nachsteht. Allein nicht weniger als drei Auto-Verfolgungsjagden werden inszeniert:
In der ersten kapern böse haitianische Drogenkuriere einen Autotransporter und werfen die geladenen Neuwagen auf die Verfolger, in der zweiten verfolgen Lowry und Burnett einen Leichenwagen, aus dessen offener Hecktür die Kadaver nach und nach auf die Straße fallen. Auf Kuba schließlich flüchten Lowry und Burnett vor Tapia und seinen Häschern und verwüsten dabei eine ganze Wellblechsiedlung.
Leider kommt der Humor dabei zu kurz. Lachen kann man eigentlich nur über die absurden Spezialeffekte. Ein einziges Mal zeigt Bay wirklich Sinn für Humor: als nämlich ein schlaksiger Junge Burnetts Tocher ausführen will und er von den beiden Cops in die Zange genommen wird.
Ansonsten erstickt der Film leider in Explosionen und immer größeren Spezialeffekten. Auch die Wendung Richtung Kuba setzt der ohnehin schon aufgebläht "großartig" wirkenden Handlung die Kirsche auf die Sahne. Und leider wird bei dieser Gelegenheit auch eine ganze Menge US-hurrapatriotischer Sauce drüber gegossen, die schon bei "Armageddon" und vor allem "Pearl Harbor" den Geschmack verdarb.
Alles in allem schätze ich den Film mittelmäßig ein: Es gibt ein paar nette Wortwechsel, etwas Humor, eine schicke Szenerie (wobei es mir überhaupt nicht gefallen hat, dass Burnett seit dem ersten Teil offenbar zum Lottogewinner wurde), einfallsreiche Actionszenen... aber im Vergleich zum ersten Teil kann "Bad Boys 2" den Erfolg nicht wiederholen. Dem Film hätte etwas mehr Bescheidenheit gut getan.
Aus diesem Grund die Wertung: 5/10 Punkten
(c) 2000-2004 by [ Chris Gosse ], letztes Update 10-01-04
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